hoover dam
Nachdem wir in der Früh eigentlich sehr nett aber doch von einigen Polizisten geweckt wurden ging’s weiter Richtung Osten. Weil’s am Weg lag haben wir uns den Hoover Dam angeschaut, ein sehr beeindruckendes Bauwerk.
Ursprünglich war der Plan an dem Tag direkt bis zum Grand Canyon zu fahren. Wegen der extrem eisigen Verhältnisse war aber ein ca. 100km langes Stück der Interstate 40 gesperrt. Dort dürften in der Früh einige schwere Unfälle passiert sein. Jedenfalls mussten wir einen Umweg fast über Phoenix fahren (etwa 500km). Die einzige Alternative – laut Karte – seht ihr unten. Eine “andere Straße” schaut in den USA so aus, und ist wohl nur mit einem Panzer wirklich passierbar.
Wir sind dann laaaaaange durch die Wüste gefahren und haben wirklich spannende Kakteen und sonstiges Zeug gesehen.
new years in vegas
Wir hatten die glorreiche Idee das Ziel unseres Trips zu Silvester Las Vegas zu machen. Die Stadt in der alle Silvestern feiern wollen.
Nach einer langen Fahrt durch die Wüste war endlich die Stadt in Sicht, sehr beeindruckend in der Mitte vom Nirgendwo. Je näher man kommt desto absurder ist diese Metropole. Also Auto geparkt und spazieren gegangen, die ersten Fotos sind noch mit meiner DSLR aufgenommen – in der Nacht hab ich die dann sicher im Auto verstaut.
Natürlich mussten wir auch etwas Geld verspielen. Wenn schon denn schon. Und um’s weniger spannend zu machen – nein wir haben nicht das Geld für ein Hotelzimmer gewonnen. Bei mind. 300 $ für ein Zimmer nicht gerade studentenfreundlich.
Alles hier ist rießig, glitzernd, teuer und pompös. Teilweise einfach enorm unecht, aber zumindest diese Wand an antiken Singer (u.a.) Nähmaschinen war echt und sehr sehr beeindruckend.
Bevor der Strip für die Party gesperrt wurde haben wir uns noch einen richtig guten Burger gegönnt. Mit Avocados und anderem Zeug.
Partyfotos muss ich erst von Knuffi organisieren, Handy-Kamera-Technisch ist sie viel begabter. Vermutlich die ganze Selfie-Übung.
arches national park
Aufgewacht in Moab und auf den Weg zum Arches Nationalpark gemacht.
Sehr spannend hier in den USA ist dass man in Nationalparks mit dem Auto hinein fährt, dort mit dem Auto herumfahren kann und die Arches anschaut. Keine Ahnung warum mich das so irritiert hat, aber es ist schon etwas komisch so viele Autos und eine massive Strasse mitten durch diese beeindruckende Landschaft zu sehen.
Delicate Arch – sehr schönes Gebilde, auf den Fotos viiiiel kleiner als in der Realität, deswegen auch das erste Foto um den Bogen in Relation zu den darunter stehenden Menschen zu sehen.
awesome landscape arch is awesome. Bezüglich dem drastischen Anstieg an selfies werde ich hiermit die Schuld ausschliesslich an Knuffi übergeben. Trotzdem coole Fotos.
Was für eine Absteige, aber das günstigste Motel das wir gefunden haben. Und das schöne rot macht es doch sehr einladend…
next service 100mi
Zum Start unseres Roadtrips haben wir eine lange Etappe gemacht. Von Denver nach Moab, etwa 350 Meilen / 560km bei teilweise wirklich schlimmen Wetter war eine interessante Strecke. Über die Rocky Mountains und durch massive Wüsten. Auf den Schildern steht “Next service in over 100 miles”, was bedeutet, dass die nächste Tankstelle in 160km kommt. 160km ohne Siedlung kann man sich in Österreich glaub ich wirklich nicht vorstellen, und auf den schnurgeraden Strassen durch die Wüste fühlt sich das alles noch weiter an.
VIE – LHR – DEN
angenehmer aber langer flug. drei stunden nach london, weitere neun nach denver. am flug nach denver hab ich einer familie meinen platz überlassen. eine flugbegleiterin hat das mitbekommen und mich in die business class gesetzt. DAS hat meinen flug angenehmer gemacht.
das wetter in den USA war/ist ziemlich extrem, die kälte hier fühlt sich kälter an, ich vermute wegen der trockenen luft und dem wind. alles hier ist supersized und rießig – aber dazu in den nächsten einträgen mehr.
Hochobir (2139)
Der Hochobir hat mich schon vor vielen Jahren, bei meiner Maturareise angelacht, und endlich war es so weit. Bei der Eisenkapplerhütte geschlafen und zum grindigsten Wetter der Welt erwacht. Nebel soweit das Auge reicht. Die Lösung war einfach bis Mittag weiterschlafen. Das Wetter war dadurch zwar nicht besser, aber angenehm war das trotzdem.
Nach einem Kaffee in der Hütte und wirklich miesen Nachrichten von den paar Wanderern haben wir uns trotzdem auf den Weg gemacht. Wie schlimm kann der Sturm denn sein…
Der Sturm war dann zwar schon beeindruckend, aber dafür gab’s auch ein wenig Aussicht unterhalb der Wolkendecke.
Nach ein paar Stunden bergauf bin ich mit meiner hübschen Begleiterin dann aber doch oben angekommen. Mitten in den Wolken, aber dafür alleine und happy.
Mit Radio Steiermark und dem Tune von “A Leberkassemmal in da frua” ging’s dann zum Billa, um a Schnitzelsemmal und a Leberkassemmal. Guada tog.
Hochtor (2369)
Nachdem ich jetzt lange keine Zeit bzw. kein brauchbares Wetterfenster hatte bin ich endlich dazu gekommen wieder in die Berge zu fahren.
Zwischen Graz, wo ich am Dienstag jemanden abholen wollte und dem Waldviertel liegt (unter anderem) der Nationalpark Gesäuse in der Steiermark. Der höchste Berg dort ist das Hochtor mit 2369m, und auch noch beeindruckend schön. Also am Sonntag losgefahren um Montag relativ früh aufbrechen zu können.
Die ersten Kilometer läuft man durch den Wald, um sich diesen Ausblick auf den Gipfel zu verdienen.
Aufgestiegen bin ich über den Schneelochsteig – wo auch im Oktober noch Schneefelder übrig sind.
Meine neuen Leki Stöcke und die mittlerweile legendäre Seiko Alpinist (SARB17).
Nach einer Weile wird der Steig dann doch sehr ausgesetzt und vor allem deswegen auch klettertechnisch anspruchsvoll – Fehler sollte man sich dort keine Leisten. Die erste Schlüsselstelle habe ich nicht fotografiert, aber ich kann mich an drei Stellen erinnern bei denen ich doch lange die Option Abstieg überlegt hab. Eben eine vl. 20 Meter hohe fast senkrechte, ausgesetzte Rinne gefüllt mit allem möglichen losen Zeug, die aber auch kein Problem darstellt solange man präzise und langsam steigt.
Die Stelle fand ich dann auch faszinierend. Das Wasser hat einen sehr tiefen und etwa einen Meter breiten Riss im Fels hinterlassen. Der Steig führt über diesen dort eingeklemmten Felsen darüber. Die dritte Stelle ist dieser Überhang, der den schon recht engen Steig weiter erschwert. Das, kombiniert mit zu viel Luft nach unten, hat mich auch zu einer Pause motiviert. Aber wie so oft, langsam und präzise ist man dann recht schnell wieder auf festem Boden.
Nach den ausgesetzten Steilstufen flacht der Steig dann auch ab, und man kann über große Geröllfelder laufen. Dort sind mir auch ein paar ältere Bergsteiger entgegengekommen, die ich gefragt habe ob der Josefinensteig weniger ausgesetzt ist. Absteigen über das Schneeloch wollte ich nicht unbedingt. Am längeren Josefinensteig soll’s Stahlseile geben, also kurzerhand beschlossen eine Runde aus der Tour zu machen und über die Hesshütte zurück zum Auto zu gehen.
Nach der ganzen Wanderei in den Wolken war ich wirklich überrascht das Gipfelkreuz zu sehen – und vor allem den blauen Himmel darüber. Die dichtesten Wolken waren ganz genau auf dem Niveau und dadurch bin ich abwechselnd mitten im Wolkenmeer und wenige Meter über den Wolken gestanden. Schön.
Ja, der Josefinensteig also. Man geht zuerst den Grat entlang Richtung Osten – und verliert nur ganz wenig Höhe. Die Stellen sind zwar ausgesetzt aber dadurch, dass man sie nur horizontal quert recht unproblematisch.
Unten im Tal sieht man schon die Hesshütte – ganz klein und ganz weit weg. Diesen Hang muss man also absteigen, ein Gedanke der mir bei der Wand relativ absurd vorgekommen ist. In unzähligen ausgesetzten Felsbändern arbeitet man sich nach unten. Und weil man beim Abstieg generell immer nach unten schaut sind die Stahlseile eine nur geringe psychologische Hilfe. Der Steig ist nicht weniger ausgesetzt, was beim Aufstieg sicher problemlos ist, aber beim Abstieg (wenn man diese Dimensionen mental nicht gewohnt ist) durchaus viel Zeit und Nerven in Anspruch nimmt. Schritt für Schritt und Kletterei für Kletterei nähert man sich langsam und sicher der Hütte, und dem Flachland am Fuße der Wand.
Hier ist nocheinmal die Hesshütte, im Hintergrund die Wand die ich gerade abgeklettert bin.
Der Felsen wird als Wachhund bezeichnet. Nicht ohne Grund.
Noch ein paar Sonnenuntergang-Impressionen bevor ich dann endlich beim Parkplatz angekommen bin. Hat länger gedauert als erwartet, ca. zwölf Stunden mit vielen Pausen, Fotos und beeindruckenden Momenten. Wenn man sich das zutraut auf jeden Fall ein lohnender Berg.
Heisse Schokolade zum Abschluss eines guten Tages. Schön.