gr. wiesbachhorn (3564m)

September 9, 2013 on 3:07 pm | In ->wiesbachhorn 2013, allgemeines, outdoor, reiseberichte | No Comments

das gr. wiesbachhorn gibt ein logistisches problem auf, die ca. 10km vom kesselfallboden bis zum stausee mooserboden sind zwar mit einer straße verbunden, allerdings kann man dort nur mit dem shuttelbus fahren. der bus fährt um 0810 zum ersten mal, und das ist im hochgebirge schon relativ spät. ich war dann kurz vor 0900 bei der staumauer mooserboden. fahrzeit rafings-kesselfallhaus: 4h (0310 – 0710).

der absurdeste zustieg den ich im gebirge je gesehen hab. man parkt sein auto in einem 9-stöckigen parkhaus, holt sich ein busticket (€ 10,50 für eine einzelfahrt) und wartet auf den bus.

weirdest approach ever.

stausee mooserboden gegen 9 uhr morgens, sehr schönes eck der welt.

stausee mooserboden

stausee mooserboden, von oberhalb der hütte.

minuten bevor ich einen der wanderstöcke geschrottet habe...

einen wanderstock hab ich auf der tour geschrottet, auf dem foto ist auch meine “camelback better bottle” mit dem neuen human gear cap – deckel zu sehen. besser als das original, immer noch nicht perfekt.

stausee mooserboden am morgen

flugzeug, von oben

den ganzen tag lang sieht man dieses flugzeug das tal auf und ab fliegen. ich nehme an hier werden touristen von zell am see hoch und wieder runter geflogen.

die in den tourenbüchern beschriebene kaminkletterei

felstechnisch schwierigste, aber gut versicherte stelle. von diesem “kamin” oberhalb des heinrich schwaiger hauses habe ich in ein paar berichten gelesen, im endeffekt ist er aber wirklich gut versichert. solange es hier nicht vereist ist, kaum ein problem. im bild oben sieht man einen menschen, um den fels in relation setzen zu können.

wiesbachhorn - der gipfel in der ferne.

ich mag dieses foto sehr. der gipfel mit der wolken-fahne ist das große wiesbachhorn, und man kann quasi den ganzen aufstieg sehen, auf der rechten seite das kaindlkees.

getting closer

ein paar meter weiter, jetzt sieht man schön den ganzen kaindlgrat und in weiterer folge den ziemlich steilen grat auf den gipfel.

mein handgemachter pickel. glücksbringer und werkzeug.

richtung großglockner hochalpenstraße

pickel und steigeisen sind auf der tour ein muss meiner meinung nach. auch wenn das wetter an dem tag gut war, wäre ich ohne nicht weiter gegangen. in dem steilen und ausgesetzten gelände sollte man sich nicht wirklich spielen. bin wirklich froh dass ich überredet wurde das zeug einzupacken.

talblick in richtung wasserfallboden

wie wahrscheinlich auffällt, habe ich versucht menschen mit auf die fotos zu bringen, um die gewaltige größe zu illustrieren.

ab jetzt mit steigeisen, der schneegrat wird langsam steiler.

ein kleiner gletscherteich

rechts wieder der gletscher, und ein kleiner schmelzwasserteich links vom grat. was für eine kulisse.

blick nach westen

blick über das gletscherkees zur klockerin.

gipfelkreuz und bergsteiger

den gipfel sieht man schon aus der ferne, hier mit kamera-zoom und zwei kletterern auf meiner aufstiegsroute. wirkt zwar jetzt als wären viele leute auf dem berg unterwegs, aber im vergleich zu großglockner und großvenediger ist man quasi alleine. an dem tag haben ca. zehn andere bergsteiger die tour gemacht.

zum aufstieg habe ich die route über den grat genommen, den auf diese gruppe gewählt hat, direkt, relativ steil und auch ausgesetzt, allerdings gut gehbar bei weichem schnee den kaindlgrat hinauf. hinunter dann nicht weniger steil aber wenig ausgesetzt eher südwestlich über den gletscher. den da:

blick richtung westen über den gletscher

die letzten meter des ausgesetzten firngrates

die letzten meter sind spektakulär, ausgesetzt einen firngrat entlang. links die imposante nordwand, rechts hunderte meter steiler schnee und fels, das sind die momente wegen denen ich in die berge gehe.

wiesbachhorn, 3564m

gegen 14 uhr am gipfel, ganz alleine. wobei ich sagen muss dass ich langsam gehe, viele fotos mache, mir zeit lasse und es geniesse. wenn man sich stressen will kommt man sicher rechtzeitig zu bus-fahr-zeiten in’s tal. wenn nicht hat man den berg für sich alleine.

richtung großglockner eine stabil hängende wolkenfahne, sonst wunderschöner fernblick

so sieht die wolkenfahne von oben aus. leider konnte ich dadurch keine fotos vom großglockner und in’s fuscher tal machen. trotzdem imposante aussicht, auch wenn der vom wetterbericht prognostizierte “wolkenlose tag” nicht ganz so war.

posing... yeah...

selfshot minus duckface

ich sollte wirklich lernen auf einem gipfelfoto zu grinsen…

same picture, without zoom

der aufstiegsweg vom gipfel aus gesehen, bis runter zum stausee mooserboden wo ich vor fünf stunden aus dem bus gestiegen bin.

it s a big place.

und wenn man genau hinschaut, sieht man auch zwei kleine, kleine menschlein.

nocheinmal großglockner und der gletscher

aber dann doch noch, ein paar höhenmeter weiter unten zwei gute aufnahmen vom großglockner.

großglockner

steile gletscherflanke endlich überwunden

abstieg über das kaindlkees, bei den warmen verhältnissen sinkt man bei jedem schritt knietief im schnee ein, sehr sehr anstrengend aber dafür weniger gefährlich.

vom oberen ende des kamins hinunter in s tal

heinrich schwaiger haus und darunter der stausee mooserboden, gesehen vom oberen ende des kamins. steil is es, schön is es.

stausee mooserboden am nachmittag

staumauser mooserboden

wasserfallboden

zurück am stausee, abendstimmung.

blick über den wasserfallboden zum hochkönig

blick zum hochkönig, im vordergrund der stausee wasserfallboden

letzter blick auf das wiesbachhorn

und noch ein letzter blick hoch hinauf auf das wiesbachhorn. wirklich sehr schöne tour.

creepy
die ganzen tunnels die ich am vormittag mit dem bus durchfahren bin, jetzt muss ich aussen am hang daneben vorbei laufen. ich hab das stück hinunter zum auto dann doch etwas unterschätzt, bin erst um 21 uhr am auto angekommen. war ein langer, aber erfolgreicher tag. geschlaucht, glücklich und zufrieden in meinen schlafsack gekrabbelt nach einem intensiven 12 stunden tag.

guten morgen welt.

und fast 12 stunden später erst wieder aufgewacht.

die höchste, ausgesetzteste, gefährlichste und schneereichste tour die ich je gemacht habe. das war ein guter sommer in den bergen.