nord-süd tag 1
auf dem wanderweg 08 vom nördlichsten punkt österreichs in rottal nach süden.
camp 1 auf dem turm in der blockheide, netter schlafplatz mit toller aussicht.
nord-süd tag 2
frühstück in gmünd.
toller, verfallener hof am weg.
eine der nervigsten etappen der tour, eine rießen schlaufe durch den wald, kaum fortschritt richtung süden und absolut schlecht angeschrieben.
relativ früh schon in weitra gewesen, und dort im strandbad pause gemacht und camp aufgeschlagen. eine warme dusche am nächsten tag war zu viel versuchung für mich.
nord-süd tag 3
im nebel und bei recht frischen temps in weitra aufgewacht. die sonne ist dann aber doch noch raus gekommen, unglaublich was für einen effekt sonne auf die moral hat.
kaum fotos gemacht, irgendwie gibt es am weg 08 nicht viel zu sehen, der wanderweg ist auf feldwegen und straßen geführt, im großen und ganzen stures vor sich hin trotten und hoffen dass man nicht schon wieder den wanderweg verlassen hat.
generell mag ich diese stecken ja nicht, vor allem weil sie es auch unmöglich machen wärend dem wandern fotos zu machen, aber mit meinen knien hatte ich kaum probleme. dieses mal sind eher die blasen auf meinen füßen, und meine fußsolen insgesamt sehr schmerzhaft gewesen. scheint als wird man mich jetzt öfter mit stecken wandeln sehen…
endlich ist das ziel in sicht, der stockzahn in arbesbach.
auf der etappe hab ich mich auch für einen nachmittag von martin getrennt, weil er einfach ein viel schnelleres tempo als ich laufen kann. dabei ist er zwar schnell gelaufen, aber auch viel weiter, weil er sich prompt verlaufen hat.
beim warten auf martin, bin ich zufällig in die bibliothek von arbesbach gekommen, und herr paumann hat mich auch nach der sperrstunde aufgenommen. das war eine der schönsten geschichten meiner wanderung, war ein sehr spannendes gespräch, und bei meinem nächsten besuch in arbesbach werde ich sicher wieder in die bibliothek schauen.
nord-süd tag 4
in der nacht hat uns ein absolut beeindruckendes wärmegewitter – mit dem niemand gerechnet hat – überrascht. die light-show war toll, und nach einer weile blitze schauen und begeistert sein, bin ich dann auch wieder eingeschlafen.
meine term a rest neo air hat mich auf diesem trip wirklich beeindruckt, und für sich gewonnen. für 5 minuten aufblasen am abend bekommt man ein tolles schlafgefühl mit mini packmaß.
nach dem frühstück. an so kalten morgen ganz ohne sonne hab ich mein rab microlight jacket am meisten genossen. vor der tour hab ich überlegt, ob patagonia R1 oder doch daune. bei gleichem gewicht hat die microlight aber enorm viel mehr wärmeleistung für kurze stops und kalte morgenstunden.
wiederum, viel gab es nicht zu fotografieren, vor allem weil fotos machen einen gezwungenen stop zum kamera auspacken bedeutet. mit diesen stecken verpasst man doch das eine oder andere foto.
martin beim queren der ysper. eine falsche einschätzung hat uns vom weg abgebracht, gemeinsam haben wir dann beschlossen, dass flußquerung sich viel lustiger anhört als den weg zurück zu gehen.
nach einem verdienten essen im gasthof zur linde in yspertal haben wir mit der chefin und dem junior chef ein gespräch über wandern und pilgern begonnen. wirklich spannend wie viel interesse man mit großen rucksäcken weckt. alleine das gespräch hat schon spass gemacht, und die netten leute haben uns dann auch noch zu einer übernachtung eingeladen. das bequemste bivy auf meiner tour, aber interessanterweise ist uns beiden das schlafen drausse abgegangen.
nord-süd tag 5
vom yspertal bis zur donau, wiederum war eines der großen probleme den weg zu finden und ihn zu verfolgen.
da unten ist sie endlich, die donau.
am kraftwerk persenbeug, etwas gezwungen, martins win-pose abgeliefert. der südlichste punkt des waldviertels ist geschafft. für mich eine erleichterung, für martin erst der anfang.
mein icebreaker tech-t merino shirt… der härtetest für die – laut werbung – nicht stinkende merino wolle. nach 5 tagen durchgehendem tragen bei recht großer hitze sieht man ein paar weiße schweiß (salz) flecken, aber nicht sehr schlimm. was wirklich beeindruckend ist, ist dass es immer noch nicht stinkt. ich bin überzeugt.
mit martin, der als bear grills posed, und der sich ab jetzt hoffentlich weniger verlaufen wird, ist meine trekking tour zu ende. nach 5 tagen und ca. 140km auf dem wanderweg 08 (eisenwurzenweg), von rottal als nördlichsten punkt österreichs bis nach ypps persenbeug dem südlichsten punkt des waldviertels. mein highlight der tour war mein kleiner bruder – ob das jetzt ein kompliment für meinen bruder oder ein zeugnis für den wanderweg ist lasse ich dahin gestellt.
nord-süd finished
endlich “alle” fotos hochgeladen und kurz zusammen geschrieben. die ganze trekking tour in chronologischer ordnung könnt ihr bei diesem link sehen.
meine notizen hab ich immer noch nicht komplett ausgewertet, vor allem warum mir meine füße so arg weh getan haben. könnte begründet liegen in den langen strecken auf der straße, oder daran dass meine schuhe langsam ausgelatscht sind.
mein schlafsystem war immer toll, meine neo air von therm a rest war ihr geld wert und ist auch jetzt noch mit martin am weg nach kärnten. auch mein schlafsack hat sich gut geschlagen. die dicken socken, haube, handschuhe und mein shemag lassen mich gut schlafen. das zelt haben wir nie gebraucht.
oft gebraucht hab ich auch meine daunenjacke. da es nicht geregnet hat war die hardshell unnötig, aber als plan B sinnvoll. was ich nicht gebraucht habe war vor allem das kochzeug, pfanne und alutasse machen keinen sinn wenn man alle paar km an einem gasthaus vorbeigeht.
überhaupt war die viele zivilisation eine abwechslung zu abgelegenen bergregionen. essen und trinken waren sehr problemlos zu organisieren, da hatten wir sehr wenig zu tragen. auch strom findet man überall.
wichtig war auch sonnenchreme und kappe, am zweiten tag hab ich auf meiner kopfhaut einen sonnenbrand gespürt. vermisst haben wir teilweise eine gute karte und insektenspray.
weitwandern und trekking hat in meinem kopf immer sehr interessant geklungen. nach diesem testlauf hat sich das ein wenig geändert. es war langweilig und recht ereignislos, was man auch an den wenigen fotos und geschichten gut sehen kann. im nachhinein betrachtet war ich auch nicht in der besten situation los zu gehen, mit einer wohnung die ausgeräumt werden muss und uni-sachen mit strikten deadlines, war mein hirn alles andere als befreit.
ich frage mich auch ob gerade diese etappe ausserordentlich langweilig war, und bin schon gespannt auf martins erzählungen, wie der weg im gebirge verläuft und ob es dort auch mehr spass macht.
für mich habe ich festgehalten, dass mir kurze touren mehr liegen, und ich intensive kurzfristige abenteuer diesem trott vorziehe.